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„Die haben einfach Angst!“ – Prof. Hennig-Thurau in der F.A.Z. über Instagrams Verzicht auf Metriken und den neuen MCM-Social Media & Society-Report

Das soziale Netzwerk Instagram experimentiert damit, seinen Nutzern keine „Like“-Zahlen mehr für Posts auszuweisen – und hat damit für einige Aufregung gesorgt. Das Netzwerk postuliert, dass sich Instagram-Nutzer wieder verstärkt den eigentlichen Inhalten der Plattform widmen sollten, statt sich einem permanenten Wettstreit um Aufmerksamkeit und öffentlich sichtbare Anerkennung auszusetzen.

MCM-Professor Thorsten Hennig-Thurau argumentiert im Gespräch mit Gustav Thiele von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dass das Vorgehen von Instagram den gesellschaftlichen Druck zeige, dem sich Zuckerberg & Co. heute ausgesetzt fühlen (Ausgabe vom 28. Juli 2019). Aus Sicht des Münsteraner Marketingforschers ist indes fraglich, ob Instagram-Nutzer von der neuen Like-Regelung profitieren würden: „Wir Nutzer brauchen Heuristiken, die uns schnelle und gute Entscheidungen ermöglichen. Einzelne Posts anschauen und dann ihre wahre Schönheit und Qualität bewerten, das ist uns zu aufwendig“. Einfache Anhaltspunkte wie die Anzahl an Likes werden im Wettstreit der sozialen Netzwerke laut Professor Hennig-Thurau deshalb weiterhin eine gewichtige Rolle spielen, um relevante Posts zu erkennen.

Professor Hennig-Thurau geht im Gespräch mit der F.A.Z auch auf neue Forschungsergebnisse ein, die in Kürze im von ihm gemeinsam mit MCM-Doktorandin Alegra Kaczinski und Professor Henrik Sattler (Universität Hamburg) verfassten „Social Media & Society“-Report erscheinen werden. Die Forscher zeigen dabei u.a., dass der intensive Zeitvertreib auf sozialen Netzwerken mit einem zusätzlichen Maß an Stress für die Nutzer einhergeht – was Fragen nach der Notwendigkeit einer Regulierung der Social Media-Giganten wie Facebook befeuert. Der „Social Media & Society“-Report, der zahlreiche weitere Forschungsergebnisse über die Nutzung von Social Media in Deutschland und dem Zusammenhang mit individuellem Wohlbefinden sowie dem Umgang der Menschen untereinander aufzeigt, wird von der DFG-Forschergruppe „Vermarktung von Produkten im Kontext digitaler sozialer Medien“ herausgegeben und erscheint Mitte August 2019. Er wird dann auf der MCM-Webseite kostenlos zum Download zur Verfügung gestellt. Freunde und Studierende des MCM erhalten auf Wunsch auch eine gedruckte Ausgabe des ca. 80-seitigen Reports.

Den Artikel aus der F.A.Z. können Sie hier nachlesen (hinter Paywall).