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15 Jahre JOURQUAL sind genug: Professoren Hennig-Thurau und Sattler werden zukünftige Zeitschriftenrankings nicht mehr leiten

Münster/Hamburg, 4. September 2018. Nach 15 Jahren mit vier Auflagen des JOURQUAL-Rankings geben Prof. Dr. Thorsten Hennig-Thurau (Westfälische Wilhelms-Universität Münster) und Prof. Dr. Henrik Sattler (Universität Hamburg) bekannt, dass sie bei etwaigen zukünftigen Zeitschriftenrankings nicht mehr als Leiter und Herausgeber fungieren werden. Das in Zusammenarbeit mit dem Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft (VHB) durchgeführte Ranking JOURQUAL wurde im Jahre 2002 von Hennig-Thurau, damals Nachwuchswissenschaftler an der Universität Hannover, gemeinsam mit den Kollegen Ulf Schrader (heute TU Berlin) und Gianfranco Walsh (heute Universität Jena) ins Leben gerufen und hat sich unter der Leitung von Hennig-Thurau und Sattler zur zentralen Informationsquelle im deutschsprachigen Raum für die Beurteilung der Reputation von wissenschaftlichen Fachzeitschriften in der BWL entwickelt. An der letzten Befragung zu JOURQUAL3 haben im Jahre 2014 mehr als 1.100 BWL-Wissenschaftler teilgenommen. Sie haben angegeben, dass an zwei von drei durch sie vertretenden Universitäten JOURQUAL ein hoher oder sehr hoher Stellenwert bei der Berufung von Professoren zukommt. Auch bei Habilitationen, der Verlängerung von Juniorprofessuren und kumulativen Dissertationen besitzt das Ranking bei mindestens der Hälfte der vertretenen Universitäten einen hohen oder sehr hohen Stellenwert.

Der VHB hat nun eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Prof. Dr. Hans Ulrich Buhl ins Leben gerufen, die darüber entscheiden soll, ob und ggf. in welcher Form es ein neues Ranking des VHB geben wird. Unabhängig von etwaigen zukünftigen Initiativen des VHB sehen die beiden langjährigen JOURQUAL-Leiter und -Herausgeber die deutsche BWL auf gutem Wege: "Wir sind stolz auf das Erreichte und überzeugt davon, dass die deutsche BWL heute ein sehr gutes Verständnis davon hat, was Spitzenforschung ausmacht und in welchen Journals diese zu finden ist. Als wir JOURQUAL vor eineinhalb Jahrzehnten ins Leben gerufen haben, war die deutsche BWL international nahezu unsichtbar, nicht zuletzt deshalb, weil der Unterschied zwischen internationalen Spitzenzeitschriften und den deutschen Journalen nicht hinreichend transparent war. JOURQUAL hat diese Qualitätsunterschiede ins Bewusstsein vieler Forscher gerückt und damit den Weg zu Internationalisierung und Spitzenforschung der deutschen Betriebswirtschaft geebnet".

Sattler ergänzt: "Wir haben viele Jahre hart daran gearbeitet, dass JOURQUAL ein weithin akzeptiertes und wenn auch sicher nicht fehlerfreies, so doch äußerst zuverlässiges Instrument der wissenschaftlichen Qualität von Fachzeitschriften geworden ist, das sowohl im Zeitverlauf als auch im Vergleich zu internationalen Rankings eine hohe Validität aufweist. Wir danken den vielen Mitstreitern auf dem langen Weg dahin – Paul Marx für die technische Umsetzung des komplexen Erhebungsdesigns, den Mitgründern ebenso wie den langjährigen Mitgliedern des JOURQUAL-Beirats, namentlich den Kollegen Harald Dyckhoff, Nikolaus Franke und Georg Schreyögg. Georg Schreyögg sind wir darüber hinaus auch dafür zu Dank verpflichtet, dass er uns, ebenso wie Ursula Hansen, Alfred Wagenhofer und Sönke Albers, als VHB-Vorsitzender den notwendigen Rückhalt in Sachen JOURQUAL gegeben hat“.