Strukturgleichungsanalyse auf Basis der Partial-Least-Squares(PLS)-Methode: Methodisch-konzeptionelle Fundierung und empirische Anwendung in der betriebswirtschaftlichen Forschung

Götz Oliver

Abstract
Strukturgleichungsmodelle mit latenten Variablen erfreuen sich wachsender Beliebtheit in der betriebswirtschaftlichen Forschung. Sie dienen der Analyse komplexer Wirkungszusammenhänge zwischen Konstrukten, die anhand von Indikatoren gemessen werden. Vor dem Hintergrund zahlreicher fehlspezifizierter Messmodelle in der betriebswirtschaftlichen Forschung und der Unsicherheit hinsichtlich geeigneter Bewertungskriterien wird in der Dissertationsschrift von Herrn Götz aufgezeigt, welche Spezifikationsmöglichkeiten sich bei der Analyse von Strukturgleichungsmodellen unterscheiden lassen und welche Methoden und Kriterien für die Evaluierung von Strukturgleichungsmodellen mit latenten Variablen im Zusammenhang mit der PLS-Methode geeignet sind. Vor dem Hintergrund, dass Konstrukte auch auf einem höheren Abstraktionsniveau konzeptualisiert werden können, bedürfen diese Konstrukte höherer Ordnung einer Spezifikation auf verschiedenen Ebenen in Form von formativen oder reflektiven Beziehungen. Die Forschungsarbeit zeigt, dass nur einige der Spezifikationsmöglichkeiten in der betriebswirtschaftlichen Forschung sinnvoll sind. Für diese Spezifikationen werden daher unterschiedliche Möglichkeiten der Konstruktschätzung bewertet und die grundsätzliche Notwendigkeit des Einsatzes von Konstrukten zweiter Ordnung in der betriebswirtschaftlichen Forschung diskutiert. Die gewonnenen theoretischen und konzeptionellen Erkenntnisse finden abschließend in einer konkreten Untersuchung zur kundenorientierten Unternehmensführung Anwendung. Dabei werden die zentrale Determinanten der Kundenbindung im Business-to-Business-Bereich mit Hilfe des PLS-Verfahrens untersucht.

Keywords
Strukturgleichungsmodelle; Partial-Least-Squares